Veranstaltung: | LMV GRÜNEN JUGEND SCHLESWIG-HOLSTEIN |
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Tagesordnungspunkt: | 2 Anträge |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 25.03.2021, 08:56 |
Antragshistorie: | Version 1 |
A2NEU: Entkolonialisierung von Straßennamen
Antragstext
Die Grüne Jugend Schleswig-Holstein setzt sich dafür ein, dass in allen
Gemeinden Schleswig-Holsteins Straßen und Plätze, deren Namen sich mit
Verbrechen des Kolonialismus, des Nationalsozialismus oder anderweitigen
Menschenrechtsverbrechen verknüpfen lassen, umbenannt werden.
Für die Umbenennung schlagen wir zunächst folgende Straßen vor und bitten die
jeweiligen Gemeinden zu prüfen, ob weitere Straßen betroffen sind.
Ahrensburg:
Schimmelmannstraße
Bad Segeberg:
Gustav-Frenssen Straße
Büdelsdorf:
Gustav-Frenssen Straße
Brunsbüttel:
Gustav-Frenssen Straße
Flensburg:
Nettelbeckplatz
Heide:
Gustav-Frenssen Straße
Heiligenhafen:
Gustav-Frenssen Straße
Kiel:
Lüderitzstraße
Nachtigalstraße
Nettelbeckstraße
Von-der-Groeben-Straße
Wilhelmplatz
Wissmannstraße
Woermannstraße
Lübeck:
Johannes-Rebmann Straße
Lüderitzstraße
Nettelbeckstraße
Walderseestraße
Wissmannstraße
Ebenfalls sollen Namen wie Hindenburg, Bismark und änliche auch geändert werden.
Die Straßen sollen nach den Opfern des rassistischen Attentats 2020 in Hanau und
entsprechend nach Menschen benannt werden, die sich in der Zeit des
Kolonialismus oder des Nationalsozialismus als Widerstandskämpfer*innen
engagiert haben. Dabei soll mindestens die Hälfte der umbenannten Straßen nach
FINT*-Personen benannt werden. Um eine aufgeklärte Erinnerungskultur zu fördern,
sollen außerdem Gedenktafeln aufgestellt werden.
Begründung
Ein Straßenname wird vergeben, um das Lebenswerk einer Person zu ehren und erbrachte Leistungen zu würdigen. Dementsprechend sind sie absolut ungeeignet, um die Verbrechen des Nationalsozialismus oder des Kolonialismus aufmerksam zu machen. Weiterhin fehlt eine Einordnung, um Aufklärung über historische Menschenrechtsverbrechen aufzuzeigen. Als eine der größten Kolonialismusverantwortlichen ist es die Aufgabe Deutschlands, die Aufklärung über die Zeit zu fördern und die damals begangenen Verbrechen aufzuarbeiten. Dazu gehört unter anderem eine kritische Erinnerungskultur und die Entfernung jeglicher Gedenken, welche die deutsche Kolonialgeschichte als heroisch darstellen.
Die Verbrechen sollen allerdings nicht vergessen werden. Gerade dafür ist es wichtig, Gegenstände der Erinnerung in Stadtbereichen zu platzieren, die eine Auseinandersetzung mit den begangenen Verbrechen ermöglichen.